Pressemitteilung
09/2003

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Passau, 02. März 2003

Klausurtagung des VCD Bayern in Passau

VCD Bayern: B12-Ausbau und Nordtangente Passau wären eine völlige Fehlinvestition

Ausbau der Bahnverbindungen als Alternative

Gegen die Nordtangente von Passau und einen weiteren Ausbau der B12 hat sich der Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland (VCD) ausgesprochen. Der Vorstand überzeugte sich am Wochenende an der Triftsperre in Passau anlässlich seiner jährlichen Klausurtagung von der Unsinnigkeit eines solchen Vorhabens.

"Geld in den Ausbau der B12 zu stecken wäre eine völlige Fehlinvestition," erklärte der Vorsitzende des VCD Bayern, Bernd Sluka, bei einem abschließenden Pressegespräch am Sonntag. Er bekräftigte: "Die B12 hat im Grenzgebiet bei Phillipsreuth die Verkehrsbelastung einer mittleren Staatstraße von etwa 4000 Kraftfahrzeugen pro Tag." Selbst wenn sich dieser Verkehr durch die EU-Osterweiterung verdoppeln würde, wäre er im unteren Bereich immer noch deutlich unterdurchschnittlich. Die Verkehrsprognosen des Straßenbauamts Passau nannte er in diesem Zusammenhang ein "völlig überzogenes Hoffen der Straßenbaulobby". Mit einem Ausbau zu einer vierspurig "Autorennstrecke" ziehe man nur mehr überörtlichen Verkehr auf diese Straße und erhöhe so tatsächlich das Verkehrsaufkommen.

Der überörtliche Verkehr könne zudem gut über den neu gebauten Autobahnzubringer bei Hutthurm abfließen, so daß eine weitere Umfahrung für Passau völlig unnötig sei und kaum eine Entlastung brächte. Die Nordtangente würde ein Naturschutz- und FFH-Gebiet zerstören und die Erholungsfunktion des landschaftlich reizvollen Ilztals vernichten.

Der B12-Ausbau findet sich nicht unter den Projekten des neuen Bundesverkehrswegeplans, so daß die Finanzierung überhaupt nicht gesichert ist. Statt mit viel Geld eine mittelbefahrene Bundesstraße auszubauen, sollte man nach Ansicht des VCD Bayern endlich die Bahnverbindungen nach Tschechien reaktivieren. "Von tschechischer Seite wird der Straßenanschluss an die B12 nicht gewollt. Auch das relativiert alle Verkehrsprognosen," betonte der VCD-Bahnexperte Gerd Weibelzahl. Dagegen liege in einer direkten Bahnverbindung nach Tschechien nicht nur langfristig die Zukunft des Verkehrs, sondern sie könnte nach Beschleunigung durch technischen Ausbau mittelfristig sogar die B12 vom Pendlerverkehr entlasten.

Im bayernweiten Überblick stellt der VCD fest, daß der Freistaat die EU-Osterweiterung nicht wirklich vorbereitet. Seitens der bayerischen Staatsregierung benütze man die Erweiterung als Begründung für weiteren Straßenbau im Grenzgebiet, aber ein wirkliches Konzept, das den zu erwartenden Verkehr in verträgliche Bahnen lenkt, liege nicht vor. Stattdessen werden sogar Bahnlinien, wie Selb-Asch, durch neutrassierte Bundesstraßen überbaut.

Rückfragen bitte an Bernd Sluka, Tel. 0160/1704696 oder das Landesbüro des VCD Bayern

 

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