Pressemitteilung
32/2002

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 06. August 2002

Verkehrsclub Deutschland zum Jahrestag des Autobahnbaus

Autobahnbau ist verkehrt

Autobahnen sind ein überholtes Transportprinzip, erklärt der Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum 70. Jahrestag des Autobahnbaus in Deutschland.

Deutschland hat das dichteste Autobahnnetz in Europa und Bayern die meisten Straßen in Deutschland. Dennoch kommt es darauf immer wieder und immer öfter zu Zusammenbrüchen des Verkehrssystems, genannt Stau. "Die Verkehrswissenschaft geht inzwischen davon aus, daß man mit mehr Straßenbau nur noch mehr Autoverkehr erzeugt," erklärt Bernd Sluka vom Vorstand des Verehrsclubs. "Daher sind die Staus selbstgemacht und können auch durch weiteres Zubetonieren der Landschaft höchstens lokal und kurzzeitig verlagert werden," fährt er fort. "Wenn die gegenwärtige Entwicklung einfach fortgeschrieben wird, so wie das die Politik zur Zeit vorführt, und wird in wenigen Jahrzehnten auf den Straßen kaum mehr etwas vorangehen," prohezeiht der Verkehrsexperte.

Gleichzeitig verkommt das bestehende Straßennetz immer mehr, weil das Geld für seinen Unterhalt nicht mehr ausreicht. Anstelle dessen weitere Straßen zu bauen und so die Unterhaltslast zu erhöhen, ist ein Verbrechen an den zunkünftigen Generationen. Lang kann dieses Spiel nicht mehr fortgesetzt werden.

Anstatt weiterhin auf übertriebenen Straßenbau zu setzen, sollte die Bayerische Staatsregierung endlich flächensparendere und effektivere Verkehrsmittel wie die Bahn massiv fördern und ausbauen. "Der Ausbau der Bahn zu einem flächendeckenden Verkehrsmittel, in Bayern, das durch Busse sinnvoll ergänzt wird, ist längst überfällig," bestätigt Matthias Striebich, Vorsitzender des VCD-Landesverbands. "Zur Zeit werden Milliarden in einzelne Großprojekte und den Straßenbau verschwendet. Mit einem Bruchteil dieses Geldes ließe sich für Bayern ein zukunftsfähiges Verkehrssystem für alle Bürger aufbauen."

Der VCD Bayern hat aus diesem Grund zusammen mit dem Bund Naturschutz in Bayern und dem Fahrgastverband "Pro Bahn" die überparteiliche Initiative "Ein modernes Bayernnetz für Bahn und Bus" ins Leben gerufen. Die Initiative setzt sich für ein attraktives öffentliches Verkehrsnetz in Bayern mit der Bahn als Rückgrat - gerade auch im ländlichen Raum ein. Der aufgestellte Neun-Punkte-Forderungskatalog umfaßt u.a. die Wiederaufnahme des Verkehrs auf vielen Bahnstrecken, Taktverkehr von 5 bis 24 Uhr, den Einsatz moderner Fahrzeuge, die Modernisierung der Haltestellen, attraktive Tarife sowie verbesserte Zugangsmöglichkeiten für Behinderte, Alte und Menschen mit Kinderwagen.

"Ein modernes Bayernnetz" wird von den knapp 200.000 Mitgliedern der drei Initiativverbände getragen, sondern darüber hinaus von einer sehr breiten Palette von Personen und Organisationen quer durch die gesellschaftlichen Schichten und Regionen Bayerns unterstützt.

Rückfragen bitte an Bernd Sluka, Tel. 0160/1704696

 

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