Pressemitteilung
45/2000

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München, 6. November 2000

Angesichts neuester Meldungen über den Zustand der Bahn fordert der VCD Bayern

Nicht klecksen, sondern endlich ausbauen

Qualität und Quantität bei der Bahn deutlich zu verbessern fordert der Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland (VCD) angesichts des jetzt bekannt gewordenen desolaten Zustands der Bahn. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für eine Offensive für mehr und besseren Verkehr auf der Schiene, anstatt eine Debatte über neue Einsparungen und Kürzungen zu führen. "Wir fordern Bundesregierung und Bayerische Staatsregierung auf, dafür zu sorgen, daß nicht nur den Versäumnissen der letzten Jahrzehnte hinterher gebaut wird. Anstatt zu flicken, sollte die Chance genutzt werden, das Streckennetz, Wagenmaterial und die Verbindungen gründlich zu verbessern", erklärt der Landesvorsitzende des VCD Bayern, Matthias Striebich.

Der VCD sieht die Verantwortung für das Schienennetz beim Staat. Er sollte es wieder übernehmen, instandhalten und weiter ausbauen. Matthias Striebich vergleicht mit der Straße: "Genau wie bei den Straßen steht der Staat in der Pflicht, eine moderne Schieneninfrastruktur vorzuhalten, welche die Fläche erschließt und für jeden Bürger erreichbar ist. Für die Benutzung dieses Schienennetzes kann eine angemessene Gebühr erhoben werden, die aber die von den Straßenbenutzern erhobenen Kosten nicht übersteigen darf, will man den stets reklamierten Vorsprung der Schiene in die Wirklichkeit umsetzen."

Besondere Schwachstellen im bayerischen Netz sind:

  • Regional bedeutsame Strecken, welche die Bahn über Jahre hinweg vernachlässigt und mangelhaft unterhalten hat. Beispiele sind die Rottalbahn Passau - Mühldorf in Südostbayern oder die Bahnlinie Regensburg - Hof im Nordosten.
  • Selbst Strecken, für die positive Gutachten vorliegen oder die für regionale Zusammenhänge enorm wichtig sind, werden nicht wieder in Betrieb genommen. In Bayern sind das z.B. Nördlingen - Dombühl, Forchheim (Oberfranken) - Hemhofen, Gessertshausen - Bad Wörrishofen und Bayreuth - Warmensteinach.
  • Das vielfach nach wie vor veraltete Zugmaterial mit unzeitgemäßem technischen Standard führt zu mangelhaftem Komfort, zu hohen Reisezeiten und zu hohen Kosten (für Energieverbrauch und Instandhaltung) .
  • Das Diktum der Bayerischen Staatsregierung, daß kein Zugkilometer zusätzlich bestellt werden darf. Dadurch kommt es zu der absurden Situation, dass selbst auf aufwändig sanierten Strecken teilweise nur ein unzureichendes Angebot gefahren wird. Gleichzeitig hängt über vielen Nebenstrecken immer noch das Damoklesschwert einer Angebotsreduzierung oder gar Stillegung, damit Zugkilometer für notwendige Verbesserungen an anderer Stelle frei werden.

Rückfragen an Matthias Striebich, Kontakt über das Landesbüro, Tel. 0911/47 17 43

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