Pressemitteilung
05/2000

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Nürnberg, 26. Januar 2000

Nachtflugregelung für den Münchner Flughafen soll aufgeweicht werden

VCD wirft Stadt München Kirchturmspolitik vor

Der Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern, wirft der Stadt München und ihrem Oberbürgermeister Christian Ude vor, nach dem Kirchturmsprinzip zu handeln und beim Thema Lärmschutz nur die Interessen der Einwohner der Stadt München zu berücksichtigen. Bekanntlich hatte sich die Mehrheit des Wirtschaftsausschusses der Stadt München mit den Stimmen der SPD und der CSU für die weitgehende Aufhebung der Nachtflugregelung für den Münchner Flughafen ausgesprochen. Doris Kraeker, Mitglied im Landesvorstand des Verkehrsclubs, ist überzeugt, dass die Abstimmung anders ausgefallen wäre, wenn der Flughafen sich vor den Toren der Landeshauptstadt befinden würde.

Besonders unverschämt finden es die Umweltschützer, dass die SPD-Mitglieder im Wirtschaftsausschuss ihre Kollegen im Umland des Flughafens, die gegen die Aufhebung der Nachtflugregelung kämpfen, vor den Kopf gestoßen haben. Die SPD-Landtagsabgeordnete Hildegard Kronawitter, die sich stets für den Schutz der Anwohner eingesetzt hat, wurde dabei im Stich gelassen. Dabei hätten die Politiker das Gespräch mit den Bürgern, die unter der Lärmbelastung des Flughafens leiden, nicht einmal gesucht. Wenn der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude meine, dass die Flugzeuge heute leiser seien als in den 80er Jahren, lasse er unter den Tisch fallen, dass die Anzahl der Flugbewegungen sich seit Eröffnung des neuen Flughafens verdoppelt habe.

Gleichzeitig begrüßt der Landesvorstand des Verkehrsclubs die Stellungnahme des Regionalen Planungsverbandes, der die Aufhebung der Nachtflugregelung ablehnt, da sich die tatsächliche Lärmbelastung der Bevölkerung verschlechtern würde. Zudem befürchtet der Regionale Planungsverband eine Zunahme des Straßenverkehrs gerade zur Nachtzeit, der die Situation im Umland noch verschärfen würde. Der Verkehrsclub rät den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses, sich bei den Mitgliedern der Fluglärmkommission über die wahre Situation der Flughafenanwohner zu informieren.

Rückfragen: Doris Kraeker, 08122/20479 oder Kontakt über das Landesbüro des VCD, 0911/47 17 43

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