Pressemitteilung
04/2000

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Nürnberg, 24. Januar 2000

VCD verleiht "goldenen Güterwaggon" an Firma Lang für Neubau eines Gleisanschlusses

Landesweite Renaissance des Schienengüterverkehrs in der Fläche sowie eine Reaktivierung von Personen- und Güterverkehr auf der "Staudenbahn" gefordert

Ettringen (bei Bad Wörrishofen im Regierungsbezirk Schwaben). - Anlässlich der Einweihung eines neuen Gleisanschlusses der Firma Gebrüder Lang in Ettringen hat der Landesverband Bayern des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) dem Unternehmen einen "goldenen Güterwaggon" in Modellbahngröße als Preis für einen "anerkennenswerten Beitrag zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene" verliehen. Gleichzeitig fordert der VCD, den Rückzug der Güterbahn aus der Fläche landesweit zu stoppen und dem guten Beispiel der Firma Lang folgend wieder flächendeckend Ladegleise und Gleisanschlüsse für den Güterverkehr auf der Bahn zu schaffen. Der VCD fordert außerdem eine Reaktivierung des Personen- und Güterverkehrs auf der "Staudenbahn" von Gessertshausen über Markt Wald und Ettringen nach Türkheim.

Bei der Preisverleihung sagte der Landesgeschäftsführer des VCD, Ralf Altenberger, es sei bemerkenswert und verdiene Anerkennung, dass die Firma Lang einen neuen Gleisanschluss realisiert habe, und "dies in einer Zeit, wo sich der Schienengüterverkehr leider immer mehr auf dem Rückzug befindet." Dies ist nach Auffassung des VCD vorbildlich. Der VCD hofft, dass dieses Beispiel Schule macht. Mensch und Umwelt würden so von den immensen Belastungen durch Lärm und Abgase, die der LKW-Verkehr verursacht, entlastet.

Scharf kritisierte der VCD die Tendenz der Bahn, ihren Güterverkehr immer weiter aus der Fläche zurück zu ziehen. "Damit wird ein weites Feld einfach dem LKW und die vom LKW geplagten Bürger einfach ihrem Schicksal überlassen," so Altenberger. Das von der DB bisher verfolgte Konzept, sich aus der Fläche zurück zu ziehen und deutschlandweit nur einige wenige Güterverkehrszentren (GVZ) zu realisieren, könne nicht aufgehen, weil bei einem Großteil der Transporte die Entfernung zum nächsten GVZ viel zu hoch sei. Der sinkende Anteil der Bahn am Güterverkehr zeige, dass der Rückzug aus der Fläche ein Kapitalfehler sei. "Das Beispiel der Firma Lang zeigt, dass Schienengüterverkehr auch in der Fläche durchaus möglich ist, wenn man nur will," so Altenberger. Nötig sei daher die flächendeckende Realisierung von Gleisanschlüssen und Ladegleisen sowie der Einsatz von Systemen zum einfachen Güterumschlag (wie zum Beispiel ACTS) ohne aufwendige stationäre Anlagen.

Die Firma Lang ist damit nach Auffassung des VCD Vorreiter für ein zukunftsweisendes Konzept - die Rückeroberung der Fläche durch den Schienengüterverkehr - und werde daher durch den Preis "goldener Güterwaggon" geehrt. Der VCD will den hier zum ersten Mal verliehenen Preis künftig jährlich verleihen, und hofft, dass sich in den nächsten Jahren zahlreiche Kandidaten, die sich für die Förderung des Schienengüterverkehrs eingesetzt haben, um den Preis bewerben werden.

Besonders hervorzuheben ist nach Auffassung des VCD, dass der neue Gleisanschluss an einer Nebenstrecke liegt, die in den vergangenen Jahrzehnten leider immer mehr heruntergewirtschaftet worden ist. Damit sei die Strecke wenigstens von Türkheim bis Ettringen auf Dauer gesichert. Nach Auffassung des VCD müssen aber weitere Schritte folgen. Der VCD fordert eine Wiederinbetriebnahme der Gesamtstrecke von Gessertshausen über Markt Wald und Ettringen nach Türkheim sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr. Ein attraktiver Personenverkehr auf dieser Strecke sei ein Gewinn an Lebensqualität für die ganze Region und könne dazu beitragen, die Verkehrsprobleme umweltfreundlich zu lösen. Gleichzeitig könne und müsse durch weitere Anwerbung von Güterverkehrskunden an der Strecke die Wirtschaftlichkeit der Strecke verbessert werden und die Region weiter vom LKW-Verkehr entlastet werden.

Rückfragen an das Landesbüro, 0911/47 17 43

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