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18.07.2021

VCD: Besteuerung von Kerosin ist überfällig!


VCD: Besteuerung von Kerosin ist überfällig!
Die Besteuerung von Kerosin ist überfällig meint der AK Luftverkehr des VCD
Photo: pixabay
Vergangenen Mittwoch hatte EU-Kommissar Frans Timmermans die Planungen für eine Besteuerung von Kerosin präsentiert. "Die daraufhin erfolgten Proteste und Bedenken der Luftverkehrsbranche sind nicht stichhaltig und nicht nachvollziehbar, wäre konträr zu den beabsichtigten Klimazielen", äußert sich Alfred Schreiber vom VCD-Arbeitskreis Flugverkehr. Der VCD - Verkehrsclub Deutschland begrüßt ausdrücklich die Absicht, endlich Kerosin zu besteuern.

"Es ist überfällig, auch den klimaschädlichen Luftverkehr für eine Besteuerung angemessen heranzuziehen", so Schreiber weiter. Das von der Luftverkehrsbranche selbst vorgesehene CORSIA-Konzept sehen der VCD und die anderen Umweltorganisationen äußerst kritisch, als nicht zielführend und teilweise sogar sehr schädlich. Damit würde beispielsweise der Produktion von Palmöl Vorschub geleistet, verbunden mit so gravierenden Auswirkungen wie die weitere Vernichtung tropischen Regenwaldes.

Gerade angesichts der Extremwetter-Verhältnisse, wie die Hitzewelle in Nordamerika und jetzt die katastrophalen Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ist es dringend erforderlich, die Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht einen Bezug zu den Klimaveränderungen. Die Arktis erwärmt sich derzeit dreimal so stark wie die Temperatur im globalen Mittel. Als Folge dieser deutlichen Erwärmung verlangsamt sich der Jetstream bzw. mäandert aus, Tief- und Hochdruckgebiete werden stationärer und extreme Wetterlagen wie Starkregen oder Dürre nehmen auch bei uns in Europa zu. Diesem Trend kann man nur mit konsequentem Klimaschutz begegnen, vor Allem im Sinne zukünftiger Generationen.

"Mit der Besteuerung von Kerosin wird der auf Erdöl basierende fossile Energieträger entsprechend herangezogen", merkt Schreiber an. Dies biete dann Anreize für einen sparsamen Verbrauch und eröffne neuen Technologien einen Zugang zum Markt, die bislang keinerlei Chance gegen "billiges Erdöl" hatten. Außerdem würden damit auch Non-CO2-Effekte in den Klimaschutz mit einbezogen, die bisher noch nicht so im Blickpunkt der Öffentlichkeit waren. Eine schrittweise Einführung der Kerosinbesteuerung, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, ist sinnvoll und schlüssig, fügt der VCD hinzu; damit bestehe auch Planungssicherheit für die Luftverkehrsbranche. Seit einiger Zeit sind Kurzstreckenflüge stark in die Diskussion gekommen. "Auch wenn insbesondere Langstreckenflüge, wie beispielsweise in die USA oder nach Neuseeland, ausgesprochen klimaschädlich sind, sollten die Kurzstreckenflüge deutlich reduziert werden, eine Verlagerung auf die umweltverträglichere Schiene", so der VCD. Hierzu ist eine verstärkte Kooperation der europäischen Bahngesellschaften nötig; es sollte mehr Nachtzüge und zahlreiche umsteigefreie Verbindungen auf der Schiene geben. Der bereits beschlossene Deutschlandtakt sollte zügig umgesetzt werden. Ergänzend sind weitere Infrastrukturmaßnahmen auf der Schiene nötig, wie Beseitigung von Engpässen und Kapazitätserweiterungen - nur so könne die Schiene ihren entsprechenden Beitrag zum Klimaschutz leisten, so der VCD abschließend.


Hintergrund-Information aus einer Studie des Umweltbundesamtes "Umweltschädliche Subventionen in Deutschland, vgl. insbesondere Seite 44 & 45

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